Die Große Wappenkartusche über Portal III und ihre Anbringung am 4. April 2023.
Ein Kurzbericht über die entscheidende Phase von Matthias Göbel.

Im Februar konnten Herr Dr. Hinterkeuser und ich die Kartusche ein letztes Mal in der Werkhalle besichtigen. Aus der Vogelperspektive ließen sich die Dimensionen erahnen. Der Adler war für die spätere Vergoldung bereits vorbehandelt, das Kupfer teilweise schon gedunkelt. Von der Seite war der Unterbau zu erkennen, mit dem die gewölbte Kartusche dereinst plan anliegend an der Fassadenwand befestigt werden sollte. Einzelne kleinere Elemente wurden noch in Kupfer getrieben.

Am Dienstag, den 04.04., war dann der große Tag. Gegen 10 Uhr begannen die publikumswirksamen Aktivitäten. Begrüßt wurden wir von einem riesigen Sattelschlepper, mit dem die Kartusche am frühen Morgen des Vortags begleitet von der Polizei von Weißensee zum Schloss transportiert worden war. Außerdem standen ein riesiger Autokran und ein Steigerfahrzeug mit besonders großem Korb für die Montagearbeiten bereit.

Die Kartusche selbst lag links vom Eosander-Portal am Boden. Sie war in der Zwischenzeit vor Ort um einige Elemente wie Palmwedel und Flügel ergänzt worden. Ein massives Gestell wurde an der Kartusche befestigt, mit dessen Hilfe der Kran die Kartusche in die senkrechte Position bringen sollte. Dort angekommen musste das Gestell für das spätere Anheben umgebaut werden. Außerdem wurde drei Wassertanks mit jeweils 1.000 Litern befestigt. Durch entsprechendes, teilweises Ablassen des Wassers konnte das ganze Gebilde komplett ausbalanciert werden. Währenddessen wurde mit einem Gabelstapler schon einmal die Krone herangebracht.

Gegen 15.30 Uhr waren dann die umfangreichen Vorbereitungen abgeschlossen und die Kartusche konnte angehoben werden. In der Nähe der Anbringungsstelle warteten bereits Fassadenkletterer auf das Objekt. Weitere Unterstützer wurden mit dem Steiger in Position gebracht. Langsam und majestätisch schwebte die Kartusche ihrem Ziel entgegen. Dort wurde sie in Millimeterarbeit schließlich an vier an der Wand eingelassenen Haken fest installiert. Gegen 16.30 Uhr kam dann das erlösende Zeichen. Alles war perfekt gelungen.

Jetzt musste über Schläuche das restliche Wasser aus den Tanks abgelassen werden. Danach wurde die Transportkonstruktion Stück für Stück entfernt.
Als es draußen bereits dunkel geworden war, wurde die Krone mit dem Kran auf die Kartusche gehoben und dort von den Fassadenkletterern befestigt.
Am nächsten Tag konnte dann das Ganze in voller Schönheit betrachtet werden.

Die Westfassade des Schloss-Neubaus ist damit endlich komplett. Die Kartusche bildet zudem noch eine gelungene farbliche Ergänzung. Die wenigen noch fehlenden Elemente des Adlerordens sowie der Ordensstern selbst werden kurzfristig angebracht.